1992 - Drehscheibe im Mittelpunkt

Die nachfolgenden Aufnahmen aus dem Jahr 1992 zeigen nicht nur Detailaufnahmen der robusten Drehscheibentechnik, sondern auch die Veränderung des Umfelds im Verlauf des Jahres. Beginnen wir mit dem Innenleben des Drehscheibenhäuschens. Ausgestattet mit einer kleinen Elektroheizung scheint man es sich hier auch mal - unter aller Augen - gemütlich gemacht zu haben. Ein Stuhl und ein Sitzpolster auf den Anlasswiderständen des Motors sorgten zumindest für eine Sitzgelegenheit.

Der Motor, ein Schleifringläufermotor mit Läuferanlasser, sorgt für ein hohes Anlaufmoment bei geringen Anlaufströmen und ist in der hinteren Ecke des Häuschens zu erkennen. Das dazugehörige Schaltrad ist von Hand zu bedienen und ermöglicht die Wahl der Drehrichtung sowie der Drehzahl. Der Hebel mit dem Sicherungsgriff dient dem Ver- und Entriegeln der Drehscheibe. Da mit dem Motor auch die unter der im Vordergrund sichtbaren Abdeckung versteckten Spillwinde angetrieben wird, lässt sich über einen Wahlhebel der eine oder andere Zweck festlegen. Etwaige Bedienhilfen oder Automatikfunktionen sucht man vergebens, das Anhalten der Drehscheibe erfolgt mittels Fußbremse mit Gefühl und Augenmaß und ist sehr abhängig vom Gewicht des zu drehenden Schienenfahrzeugs und den Witterungsbedingungen.

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Eisenbahnfreunde 2 055Die Zerstörungswut macht neben der Verglasung leider auch vor dem Schaltkasten der Drehscheibe nicht halt. Wieviel Drehscheibenwärter hier wohl seit 1936 an dem Pult gestanden, Lokomotiven gedreht und anschließend ihre Berichte geschrieben haben, die nun zertreten auf dem Boden liegen?
Immerhin scheint der Kupferpreis noch erträglich zu sein, sonst wäre der Trafo längst abhanden gekommen.
Die Trennschnitte in den Strahlengleisen sind schon einige Tage her, das eine oder andere Gleisstück hat längst den Besitzer gewechselt.
Das Holz der Drehscheibenbehausung wird zunehmend morsch, herausgebrochenes Mauerwerk aus dem Rand der Drehscheibe häuft sich, ebenso wie die Anzahl der zerstörten Scheiben.
Die Drehscheibenbrücke selbst nimmt so langsam die Gestalt eines Skeletts an. Aber so lassen sich die beiden Druckluftbehälter und die neben den vielen geschweissten Bauteilen weiterhin genieteten Träger erkennen. Erkennen lässt sich auch, dass mittlerweile die Gleise 61 und 61a Richtung Wasserturm rückgebaut wurden.
Mit der Osnabrücker 211 257 kehrt im Mai etwas Purpurrotes auf Gleis 67 ein. Es ist schwer vorstellbar, dass die V100 bereits im Folgejahr z-gestellt sein wird.
1992-05-11_211 257_Edwin Rolf (1024x682)Die nachfolgenden Bilder bedürfen wohl keiner weiteren Erläuterung. Die Natur ergreift Besitz vom aufgelassenen Bahnbetriebswerk.
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Im Sommer taucht nochmals die Osnabrücker 211 015 auf, welche damals in Bielefeld beheimatet war. Noch Jahrzehnte später wird sie als Lok "8" für die Firma Wiebe unterwegs sein. Das Gleis 66 ist auch immer eine gute Fotobühne, diesmal für die Osnabrücker 211 204.
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1992-07-03_211 204 (1024x671) Zum Ausklang des Sommers folgen noch einige Bilder des entstehenden, idyllischen Birkenwäldchens. Die herrlichen Stockrosen an der ehemaligen Lokleitung können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Botanik nicht nur Gutes im Schilde führt. Das Birkenwachstum in der Außenmauer des Ringlokschuppens und die beschädigte Dachfläche über den Ständen 11 bis 23 lassen befürchten, dass es hier bald noch ganz anders aussehen wird.
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Fotos: Edwin Rolf
 

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