Baureihe 38

Quelle: WIKIPEDIA

Die P 8 konnte in der Ebene 300 t mit 100 km/h und 400 t mit 90 km/h befördern und war nach den Weltkriegen in fast ganz Europa zu finden. Der Auftrag zum Bau der ersten zehn Maschinen wurde der Berliner Maschinenbau AG vormals L. Schwartzkopff im Januar 1906 erteilt. Mit bis zu 14 D-Zugwagen am Haken verliefen die Probefahrten glänzend. Die erste Maschine dieser bald international berühmten Gattung wurde unter der Bezeichnung „Coeln 2401" am Niederrhein in Dienst gestellt.

Die P 8 war sehr vielseitig verwendbar, und man fand sie bis auf den schweren Schnellzug- und Güterzugdienst vor fast jedem Zug. Auch die Bahnverwaltungen waren mit diesen Maschinen sehr zufrieden, denn die letzten P 8 wurden bei der Deutschen Reichsbahn 1972, bei der Deutschen Bundesbahn erst 1974 ausgemustert. Mehr als 500 P 8 erreichten ein Dienstalter von über 50 Jahren.

Die meisten P 8 baute die Berliner Maschinenbau AG mit 1027 Stück, gefolgt von Henschel & Sohn in Kassel mit 740 Stück. Neben der Preußischen Staatsbahn kauften auch die Großherzoglich Oldenburgischen Staatseisenbahnen fünf Maschinen. Bis auf die Lokomotivbauer Hartmann und Esslingen lieferten später alle deutschen Lokomotivfabriken Loks vom Typ P 8.

In Bielefeld waren im Laufe der Jahre 50 Maschinen stationiert.
Mit der "Hannover 2408" aus dem Baujahr 1912 war die älteste Bielefelder P8 von 1919 bis 1927 hier stationiert. Die ersten P8 überhaupt erhielt die Betriebswerkstätte im Jahre 1917 mit den Maschinen Köln 2465 und 2466.
Die letzte Lokomotive dieser Baureihe verließ das Bw Bielefeld am 09.06.1960. Damit war über einen Zeitraum von 43 Jahren diese Baureihe bei uns anzutreffen.

Beim Betrachten der Stationierungsdaten fällt auf, dass im zweiten Weltkrieg einige Lokomotiven als sog. Ostabgabelok Frontdienst leisten mussten. Bis auf wenige Ausnahmen kehrten alle wieder zurück und haben noch einige Jahre ihren Dienst bei der Bundesbahn versehen.
Die Frontlok 38 2006 ist seit dem 31.12.1942 in den Listen nicht mehr geführt, ihr Schicksal und auch das des Personals ist nicht bekannt.
Auch die 38 2315 ist im Osten verblieben, wurde jedoch seit 1951 bei der polnischen PKP als Ok1-121 geführt.
Auch 38 2762 wurde nach dem Krieg als Ok1-242 in Polen weiter betrieben.

Eine Besonderheit ist sicherlich die 38 2571, seit dem 04.09.1919 in Bielefeld stationiert. Im Jahre 1942 musste sie als Frontlok abgegeben werden und ist am 30.09.1943 als Kriegsverlust abgeschrieben worden. Bis dahin war sie 23 Jahre lang ununterbrochen in Bielefeld.
Ein ähnliches Schicksal ereilte auch die 38 3187.

Eine gewisse Berühmheit erlangte 38 3255, weil damit zwischen 1927 und 1937 Versuchsfahrten mit dem extra dafür angefertigten Abdampf-Turbinentender durchgeführt wurden. Während ihres Aufenthaltes in Bielefeld vom 24.06.1945 bis zum 01.06.1946 war der Spuk allerdings schon längst wieder vorüber. Ihr Dienstende erlebte sie 1960 in Minden.

Am 01.08.1967 wurde mit 38 2113 die letze ehemalige Bielefelderin in Mannheim z-gestellt. Mit 50 Dienstjahren eine stolze Leistung.

 

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  • Autor: Kees Moerland
  • Autor: Herbert Schambach
  • Autor: WiKIPEDIA

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