Das Bielefelder Bahnbetriebswerk und seine Geschichte

 

Unsere Heimatstadt Bielefeld und die Eisenbahn....bereits 12 Jahre nach der ersten, nur 6km langen Fahrt des "Adlers" von Nürnberg nach Fürth wurde am 15. Oktober 1847 der erste Bahnhof der Stadt – ein einfacher Fachwerkbau – an der Köln-Mindener Eisenbahn eröffnet. Bereits zwei Jahre später musste er einem steinernen Gebäude weichen, welches 1885 abermals umgebaut und erweitert wurde. 1907 wurde der Bau des heutigen Bahnhofes begonnen und 1910 fertiggestellt.

Für die Leinenstadt war das der Beginn der Industrialisierung, die gelieferte Kohle wurde für den Betrieb der Dampfmaschinen benötigt. In der Folge entstanden viele Unternehmen in Form von Spinnereien und Webereien. Neben der industriellen Fertigung von Tisch- und Bettwäsche, Oberhemden und Blusen gewann auch die Maschinenbauindustrie erheblich an Bedeutung. Die industrielle Herstellung von Nahrungs- und Genußmitteln folgte und unterstreicht die Bedeutung der Anbindung an die Haupteisenbahnstrecke, welche nicht nur im Vergleich zu den bisher genutzten Pferdefuhrwerken wesentlich effizienter war, sondern auch dazu diente, die niederländischen Zollgebühren der Rheinschiffahrt einzusparen. So konnten Waren von Köln nach Minden und zur Weser nach Bremen gelangen, ohne kostspielig über die niederländischen Häfen über die Nordsee verschifft zu werden.

Damals noch eine kleine Lokstation am Hauptbahnhof, wurde vor dem Hintergrund des stetig wachsenden Eisenbahnverkehrs ein neues, östlich davon gelegenes Bahnbetriebswerk (Bw) am heutigen Standort errichtet, welches von 1905 bis 1907 fertiggestellt werden konnte.

1904_Planungsgrundlage_Bauordnungsamt Bielefeld
 
Planungsgrundlage 1904 - Bauordnungsamt Bielefeld
 

Ausgestattet mit einer Drehscheibe, einem Wasserturm, einem zunächst nur 10-ständigen Ringlokschuppen, einem Werkstattschuppen, einer Lokbehandlungsanlage, einem Übernachtungs- sowie einem kleinen Verwaltungsgebäude erwies sich der gewählte Ort auch als ausreichend geräumig für zukünftige Erweiterungen. Mit Beginn der Dieseltraktion wurden noch Diesel- und Heizöltanks errichtet. Der Traktionswandel führte auch in Bielefeld zur Abgabe der Dampflokunterhaltung.

Im Rahmen der Streckenelektrifizierung 1968 wurden die Dampflokbehandlungsanlagen entfernt, zehn Jahre später wurden weitere Gebäude wie das Stellwerk überflüssig. 1985 wurde das Bw aufgelöst und dem Verfall preisgegeben. Nur noch die vor der Drehscheibe befindlichen Gleise wurden zur Abstellung genutzt, während das restliche Areal nach und nach zuwucherte und schließlich einen stattlichen Birkenwald in den ehemaligen Strahlgleisen zwischen Drehscheibe und Ringlokschuppen aufweisen konnte.

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Lageplan 1986

Seit 1986 stehen der Ringlokschuppen, die Drehscheibe, der Sandbunker und der Wasserturm unter Denkmalschutz. Der Wasserturm fand bereits um 1989 einen neuen Eigentümer. Doch erst im Jahre 2001 fand sich ein Käufer für den Ringlokschuppen inklusive der Drehscheibe. Von dem imposanten Gebäude blieben letzten Endes nur noch die Außenmauern und die genietete Stahldachkonstruktion des ersten Bauabschnitts erhalten, während sämtliche anliegenden Gebäude wie Verwaltung, Lokleitung, Sozialräume, Fahrzeughallen, Werkstätten und Magazin abgerissen wurden und auf dem ehemaligen Parkplatz so den Bau eines LIDL-Marktes samt Parkfläche ermöglichten.

2002-05_Edwin Rolf 2003-12-01_Hans Christian Schall

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der vollständig renovierte Ringlokschuppen dient seit 2003 als durchaus erfolgreiche Event-Location. Angetrieben durch den Blick in die Zukunft sollte dies auch der Fahrbefehl für die Gründung der Bielefelder Eisenbahnfreunde e.V. werden.

 

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bw ebilStand 14.05.2021

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