Der geneigte Leser der Ausgabe der Neuen Westfälischen vom 3. August 2003 erfährt, dass leider nur sechs der alten Dachträger für die Zukunft erhalten werden können. Der Denkmalschutz geht hier offensichtlich erhebliche Kompromisse ein, zumal weder die Aufteilungen der Sprossenfenster noch die Farbe der Fenster und Tore historisch korrekt sind. Was man hier erlaubt, wird dem Eigentümer des Wasserturmes hingegen verwehrt. Frühere Ideen, wie das Verlegen eines Gleises in den Schuppen sind längst zu den Akten gelegt worden. Alternativen wie strahlenförmig verlegtes Pflaster hat man ebenfalls verworfen. Was letzendlich bleibt, ist ein modernes Gebäude ohne konkreten Bezug zur Eisenbahngeschichte mit einer historischen Hülle zu einer Investitionssumme von über 4 Mio Euro. Abgesehen von einer mit einer Glasplatte abgedeckten Wartungsgrube ist nichts mehr erhalten. Selbst eine Fotowand oder Informationstafel wird man zukünftig vergeblich suchen. Wer sollte es auch lesen wollen? Der zukünftigen Zielgruppe dürfte die historische Bedeutung des Gebäudes wohl gleichgültig sein.
Interessiert nimmt man daher zur Kenntnis, dass die Drehscheibe aber doch tatsächlich restauriert werden soll. Man darf gespannt sein.
Bericht: Neue Westfälische
Bericht: Westfalen-Blatt
Bericht: Neue Westfälische
Bericht: Westfalen-Blatt
Nun wird es spannend. Bernd Szarkowski-Tegtmeier - bisher in dieser Chronik ausschließlich als Fotograf in Erscheinung getreten - wird heute zur Eröffnung als DJ auflegen, wie er das bereits früher im PC69 auch zu dessen Schließung getan hat. Die letzten Handgriffe müssen noch erledigt werden, bevor die erwartungsvollen Gäste eingelassen werden können.
Fotos: Bernd Szarkowski-Tegtmeier
Wie nicht anders zu erwarten, ist des einen Freud des anderen Leid. Lärm wird die nachbarschaftlichen Beziehungen auch noch in der Zukunft genauso belasten wie die Nachteile, die Menschenmassen so mit sich bringen. Trotz etwaiger Querelen und einer durchaus spannenden Zukunft wird sich die Entscheidung zur Restaurierung des Lokschuppens zu einer Event-Location als richtig erweisen. Als realistische Alternative hätte wohl nur der kompklette Abriss im Raum gestanden. Für eine museale Nutzung nach dem Vorbild Bochum-Dahlhausen fehlte es schlicht am entscheidenden Willen, der Finanzierung, der Begeisterung und der Weitsicht der Protagonisten. Letzten Endes eine vertane Chance, die jedoch den Museumsstandort in Bochum geschwächt hätte. Belassen wir es also dabei, erinnern uns an Vergangenes und erfreuen uns an den Möglichkeiten der Gegenwart und Zukunft. Damit soll diese Chronik ihren Abschluss finden.
Trotzdem sind wir weiterhin an Bildern und Dokumenten interessiert, welche diese Chronik bereichern können.
Bericht: Neue Westfälische
Foto: Hans-Christian Schall