Zeitleiste 1998 - 2003

1999 - Zaunbau statt Rettung

Ein hoher Zaun trennt im Juni 1999 mittlerweile die Reste des Ringlokschuppens vom restlichen...

Ein hoher Zaun trennt im Juni 1999 mittlerweile die Reste des Ringlokschuppens vom restlichen...

2000 - Der Blick vom Sandbunker

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts (mehr). Eine Landmarke in Bielefeld fehlt seit letztem Jahr. Der...

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts (mehr). Eine Landmarke in Bielefeld fehlt seit letztem Jahr. Der...

2000 - Tageslicht im Ringlokschuppen

Das Fehlen der Dachabdeckung ermöglicht dem geneigten Fotografen Aufnahmen im Inneren des...

Das Fehlen der Dachabdeckung ermöglicht dem geneigten Fotografen Aufnahmen im Inneren des...

2001 - Fotokunst in S/W

Fotografen wie Michael Blome haben oft eine eigene Sicht auf Dinge, Gebäude und Perspektiven. Wird...

Fotografen wie Michael Blome haben oft eine eigene Sicht auf Dinge, Gebäude und Perspektiven. Wird...

2001 - Der Abriß ist nah und (fast) unvermeidbar

Ein vergitterter Blick aus dem Schuppentor auf das Sozialgebäude der Lokbehandlungsanlage. Der...

Ein vergitterter Blick aus dem Schuppentor auf das Sozialgebäude der Lokbehandlungsanlage. Der...

2002 - Die Katze ist aus dem Sack

Eine Disco soll es werden! Eingefleischte Eisenbahnfans rümpfen die Nase und legen die Stirn in...

Eine Disco soll es werden! Eingefleischte Eisenbahnfans rümpfen die Nase und legen die Stirn in...

2002 - Die Ruhe ist vorbei!

Im August 2002 muss man noch etwas die Füße hochheben, wenn man in der Bauruine des...

Im August 2002 muss man noch etwas die Füße hochheben, wenn man in der Bauruine des...

2002 - Die Drehscheibe im Detail

Es sind nicht nur die Türen, die fehlen. Während für den Ringlokschuppen bereits ein Konzept...

Es sind nicht nur die Türen, die fehlen. Während für den Ringlokschuppen bereits ein Konzept...

2002 - Auch ein schöner Rücken...

Bevor wir uns der Rückseite des Ringlokschuppens zuwenden - sie war die letzten 80 Jahre so...

Bevor wir uns der Rückseite des Ringlokschuppens zuwenden - sie war die letzten 80 Jahre so...

2002 - Baubesichtigung der Altherrenliga

Die altgedienten Pensionäre der Eisenbahn in Bielefeld haben es sich nicht nehmen lassen, nach...

Die altgedienten Pensionäre der Eisenbahn in Bielefeld haben es sich nicht nehmen lassen, nach...

2002 - Im Spätsommer bei bestem Wetter

Lokführer und Hobbyfotograf, dieser Konstellation sind die Aufnahmen der letzten Jahre zu...

Lokführer und Hobbyfotograf, dieser Konstellation sind die Aufnahmen der letzten Jahre zu...

2002 - Die Bezirksvertretung hat gesprochen

Die Neue Westfälische berichtet in Ihrer Ausgabe aus dem Oktober 2002 von einem durchaus...

Die Neue Westfälische berichtet in Ihrer Ausgabe aus dem Oktober 2002 von einem durchaus...

2002 - Sachstand zum Jahresende

Bereits einige Jahre zuvor - das Bahnbetriebswerk war noch in Betrieb - hat Hans Christian Schall...

Bereits einige Jahre zuvor - das Bahnbetriebswerk war noch in Betrieb - hat Hans Christian Schall...

2003 - Endspurt der Bauarbeiten

Endlich wieder Futter für die Zeitungsmedien! Es gibt Einiges zu berichten, bereits Bekanntes wird...

Endlich wieder Futter für die Zeitungsmedien! Es gibt Einiges zu berichten, bereits Bekanntes wird...

2003 - Wieder Leben im Ringlokschuppen!

Der geneigte Leser der Ausgabe der Neuen Westfälischen vom 3. August 2003 erfährt, dass leider nur...

Der geneigte Leser der Ausgabe der Neuen Westfälischen vom 3. August 2003 erfährt, dass leider nur...

1999 - Zaunbau statt Rettung

Ein hoher Zaun trennt im Juni 1999 mittlerweile die Reste des Ringlokschuppens vom restlichen Bahngelände ab. Zu hoch ist die Gefahr, dass sich Besucher in dem teilzerstörten Gebäude ernsthaft Verletzungen zuführen. Die DB hat hier die Verkehrssicherungspflicht. Viel besser sieht der Rest der Liegenschaft auch nicht aus. Verrostete Schienenköpfe, Vegetation im Gleisbett und zerfallene Prellböcke bieten einen seltsamen Anblick.

Dass der erste Bauabschnitt des Ringlokschuppens offensichtlich stabiler konstruiert wurde, zeigt sich an der Grenze zu Tor 11. Ab da ist das Dach wirklich nur noch zufällig vorhanden. Immerhin hat man den Birkenwald wohl erheblich gestutzt.

1999-06-10_Edwin Rolf_b (1024x675)1999-06-10_Edwin Rolf_a (1024x674)1999-06-10_Edwin Rolf (1024x677)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: Edwin Rolf

1999-10-12 (1012x1024)Es zieht sich. Die EIM muss Geduld aufbringen, wenn das Gebäude verkauft werden soll. Für den Historiker immer wieder amüsant, wenn Zeitungen voneinander abschreiben und somit Fehler über Jahre hinweg wiederholt werden. Neben dem falschen Erbauungs- und Erweiterungsdatum passt nun nicht einmal die Anzahl der Schuppenstände... nun sind es angeblich nur noch 21. Dafür ist die Drehscheibe wieder um einen Meter geschrumpft. Wir lassen das mal so stehen und zeigen damit den Wahrheitsgehalt so mancher Berichte auf. Eine gute Recherche liest sich anders. An der Grundaussage des Artikels ändert sich jedoch nichts. Immerhin müssen sich die Fotografen auf dem Gasometer ja fast auf den Füßen gestanden haben. Der Einsatz muss dann doch lobend erwähnt werden. Noch ist die alte Tankstelle vorhanden, doch bereits wenige Tage später sorgen Abrissbagger für deren Ende und läuten damit auch die Stillegung des alten Tanklagers und den Pumpengebäudes ein. Die Rohrbrücken gehören damit auch der Vergangenheit an. Der Vergangenheit gehört auch der Gasometer an der Beckhausstraße an, der in diesem Jahr abgerissen wird. Fotograf Zobe wird daher diesen Fotopunkt von der Liste streichen müssen. Erfreuen  wir uns also am letzten Bild im Bielefelder Tageblatt.
1999-10-15 (1024x834)

2000 - Der Blick vom Sandbunker

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts (mehr). Eine Landmarke in Bielefeld fehlt seit letztem Jahr. Der Gasometer der Stadtwerke, sonst weithin sichtbar, musste einem schnöden Bürokomplex weichen. Der 1951 gebaute Scheibengasbehälter aus dem Hause MAN wird nach 48 Jahren nicht mehr benötigt. Damit entfällt auch ein gern von Profifotografen genutzter Fotostandort. So bleibt dem Lokführer Edwin Rolf nur der Blick vom Dach des Sandbunkers in Richtung Stadtwerke mit dem links dahinter liegenden Hauptbahnhof.

054 (1024x709)Ganz offensichtlich war das Bestreben der DB nicht allzu groß, der neuen Tankanlage auf Gleis 63 auch einen neuen Dieselbehälter zu spendieren. So wurde ein gebrauchtes Exemplar neben die funkelnagelneue Tankstelle für Diesel und Heizöl gesetzt. Irgendwie hatte die alte Überdachung mehr Stil.....
050 (1024x708)Drehen wir uns ein wenig nach rechts und blicken Richtung Brake. Linker Hand erstreckt sich der leere Vorbahnhof. Der E-Lokschuppen, dessen Tore wohl immer geöffnet zu sein scheinen, steht leer. Auf den Gleisen des ehemaligen Bahnbetriebswerks dominiert zunehmend das Verkehrsrot des Nahverkehrs in Form einer Wanderdüne auf Gleis 66.
053 (1024x708)047 (1024x708)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Mittlerweile hat man den Ringlokschuppen auch seines Daches und der morschen Holzbalken beraubt. So kann einem zumindest nichts mehr auf den Kopf fallen. Und schon sieht das alles gar nicht mehr so schlimm aus.... der Birkenwald wächst auch bereits wieder.
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Eine weitere "Wanderdüne" der Baureihe 628 findet sich auf Gleis 62 neben der dortigen Tankstellenanlage. Noch steht die Rohrbrücke vom und zum ehemaligen Tanklager. Ein idyllischer Platz im Grünen.
052 (1024x708)Auch nach 94 Jahren hält der Wasserturm wacker die Stellung.
048 (708x1024)Beschließen wir die Rundumsicht mit einem Blick über die ehemalige Personenwagen-Abstellgruppe, wo die wenigen verbliebenen Rangierlokomotiven abgestellt werden.
046 (1024x708)Fotos: Edwin Rolf

2000 - Tageslicht im Ringlokschuppen

Das Fehlen der Dachabdeckung ermöglicht dem geneigten Fotografen Aufnahmen im Inneren des Lokschuppens bei besten Lichtverhältnissen. Auf dem Weg dorthin will jedoch die Drehscheibe überquert werden, wenn man sich nicht im Birkenwald verheddern möchte. Immerhin sind inneren Abdeckbleche noch vorhanden. Der Blick fällt auf die beiden Druckluftbehälter des Luftantriebs und auch das Drehwärterhäuschen wird dokumentiert. Offensichtlich wird dies immer wieder zwischenzeitlich besucht, es zeigt sich am immer wieder anders stehenden Hebel der Betriebsart. So bleibt die Technik wenigstens in Bewegung. Einige Bauteile des Elektroverteilers mit Schreibpultfunktion sind wohl sehr selten, sonst würde man sie nicht ausgebaut haben. Es werden wohl Souvenirjäger gewesen sein....

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063 (709x1024)Begeben wir uns zur ehemaligen Lokleitung, die verriegelt und verrammelt auf bessere Zeiten hofft. Ihre Tage sind bereits gezählt, das werden die nächsten Jahre zeigen. Aus der richtigen Perspektive kann man die Drehscheibe schon fast übersehen....
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Betreten wir also den Ringlokschuppen standesgemäß durch Schuppentor 1. Das gelingt auch ganz ohne Berührung des Tores.
055 (707x1024)Dahinter zeigt sich der ehemalige Werkstattbereich mit dem verkürzten Gleis. Das sieht schon alles ziemlich zerstört aus. Besonders zimperlich war man beim Herunterreißen des Daches nicht.
Bw Sa.06.05.2000 Nr.23 (1024x672)Ein vorsichtiger Blick nach rechts und man erkennt, dass zumindest in einigen Bereichen des Ringlokschuppens bereits aufgeräumt wurde.
Bw Sa. 06.05.2000 Nr. 13 (684x1024)Mit einem Blick in die Weiten des Schuppens schließt sich auch dieser Bilderbogen.
056 (1024x708)Bw Sa. 06.05.2000 Nr.24 (1024x682)Fotos: Edwin Rolf

2001 - Fotokunst in S/W

Fotografen wie Michael Blome haben oft eine eigene Sicht auf Dinge, Gebäude und Perspektiven. Wird zudem noch die Farbinformation einer Aufnahme entbehrlich, tritt das eigentliche Motiv in den Vordergrund. Lassen wir die Aufnahmen, welche im Spätherbst 2001 entstanden sind, einfach mal auf uns wirken. Zerstörung und Vergänglichkeit sind kunstvoll in Szene gesetzt.

BW_Bielefeld01 (1024x676)BW_Bielefeld02 (1024x683)

 

 

 

 

 

 

 

 

BW_Bielefeld06 (1024x515)Die nachhaltig konstruierte Dachstatik des ursprünglichen Bauabschnittes kommt im obigen Bild besonders gut zur Geltung. Da wurde nichts dem Zufall überlassen. Die gesamte Konstruktion kommt ohne Stützpfeiler aus. Allein Kostengründe mögen gegen die Weiterführung im zweiten Bauabschnitt gesprochen haben.
BW_Bielefeld03 (1024x683)BW_Bielefeld05 (1024x683)
BW_Bielefeld07 (710x1024)
BW_Bielefeld11 (683x1024)BW_Bielefeld12 (724x1024)BW_Bielefeld26 (683x1024)
BW_Bielefeld17 (1024x650)Fotos: Michael Blome

2001 - Der Abriß ist nah und (fast) unvermeidbar

Ein vergitterter Blick aus dem Schuppentor auf das Sozialgebäude der Lokbehandlungsanlage. Der verkehrsrote Farbklecks in Form der allgegenwärtigen Baureihe 628 sorgt für etwas farbige Akzente. Irgendwie läuft im Getriebe der EIM wieder ein Verkaufprozess, von dem niemand weiß, ob es diesmal klappt. Zumindest ist sicher, dass es einschneidende Veränderungen geben wird, wie auch immer diese am Ende aussehen werden. Also ist das Ansporn genung, noch die eine oder andere Gelegenheit zum Fotografieren zu nutzen, die vermutlich nicht wiederkommen wird. Im Spätherbst 2001 hat der Fotograf Michael Blome eben diese Möglichkeit genutzt und seinen Vater direkt mitgenommen.

BW_Bielefeld04 (1024x683)Der Blick fällt auf den Werkstattbereich mit dem verkürzten Gleis im Schuppenstand 1. Unzählige der Scheiben sind nebst Rahmen zerstört. Längst ist nicht mehr zu erkennen, dass hier jemals Werkbänke und Werkzeugzeugmaschinen gestanden haben. Draußen fällt der Blick auf die Lokleitung, welche bereits wieder zuwuchert.
BW_Bielefeld08 (1024x678)BW_Bielefeld10 (1024x668)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Im Übernachtungsgebäude wird noch für ordentlich Durchzug gesorgt. Stören wird es niemanden mehr.
BW_Bielefeld09 (676x1024)An der Drehscheibe kommt man nicht vorbei. Zu reizvoll ist das Bedienen der Hebel und Schalter. Das Interesse und die Erinnerung an die einstmals lebendige Technik lässt sich auch bei Senioren nicht verheimlichen.
BW_Bielefeld13 (1024x682)BW_Bielefeld14 (1024x680)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
BW_Bielefeld15 (678x1024)Der Blick über Gleis 66 auf die ehemalige Ausbildungswerkstatt zeigt auch den (fast) neuen Zaungast 643 065 aus Osnabrück, welcher auf den Namen "Talent" hört und dessen Baureihe in den nächsten Jahren noch oft zu sehen sein wird. Bei dem Gebäude rechts neben dem Mast handelt es sich um die Lokleitung.
BW_Bielefeld16 (1024x677)Die Kantinenbaracke und die dahinter liegenden Umkleiden haben - trotz Denkmalschutz - u.a. auch wegen Vandalismusschäden - die besten Zeiten wirklich hinter sich. Die Bausubstanz dürfte wohl nicht mehr zu retten sein. Leider existieren von diesen Nebengebäuden nur sehr wenige Aufnahmen. Der Verfall des Verwaltungsgebäudes ist durch offene und zerschlagene Fenster ebenfalls massiv und nachhaltig beschleunigt worden. Leider werden auch die Fahrzeughallen die weitere Zukunft nicht mehr erleben.
BW_Bielefeld18 (849x1024)
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BW_Bielefeld20 (1024x674) Leicht versteckt zeigt sich hinter dem verfallenden Prellbock - den man offensichtlich zusammen mit den angeschraubten Schienen nebst Schwellen nur auf dem Gleis abgelegt hat - rechts neben dem Dieseltank der zweite Tank für das Heizöl. Das Sozialgebäude der Lokbehandlungsanlage, auch Sandbunker genannt, steht bislang nicht unter Denkmalschutz. Sämtliche Fenster sind mit Brettern oder Blechen verschlossen. Die Tankstelle zeigt sich aufgeräumt, zum Betanken der Tankanlage durch Kesselwagen dienen die beiden Pumpen auf dem Gestell. Ein kurzer Blick nach rechts Richtung Drehscheibe zeigt mittlerweile Graffitti an der Ostwand des Sandbunkers. Eine Kunstform, über die sich trefflich streiten lässt. Das Gebäude selbst wird noch zur Aufbewahrung von Motoröl und Bremssand genutzt.
BW_Bielefeld21 (1024x681)BW_Bielefeld22 (1024x683)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
BW_Bielefeld23 (1024x683)BW_Bielefeld25 (1024x669)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Auf den ersten Blick hat sich am nun 95 Jahre alten Wasserturm hingegen nicht viel geändert.
BW_Bielefeld24 (734x1024)Fotos: Michael Blome

2002 - Die Katze ist aus dem Sack

Eine Disco soll es werden! Eingefleischte Eisenbahnfans rümpfen die Nase und legen die Stirn in Falten. Aber nun ist das Thema durch und das neue Konzept zum Greifen nah. Für die Nebengebäude hinter dem Ringlokschuppen jedoch bedeutet das den Abriß. Zu lange haben Witterung und ungebetene Gäste die Gebäude marodiert. Letzen Endes macht das Konzept mit dem Discounter Sinn, die benötigten Parkplätze sind unverzichtbar, zumal zukünftig Einzelnutzungen der Gebäude erhebliche Aufwendungen für energetische und bautechnische Sanierungen bedürfen. Der Wunsch nach dem Erhalt der gesamten Liegenschaft unter eisenbahntechnischen und musealen Aspekten - wie z.B. in Bochum-Dahlhausen - fanden und finden bei den entscheidenden Stellen kein Gehör, zumal dessen Finanzierung keinesfalls gesichert wäre. Die Neue Westfälische verfasst dazu am 01.03.2002 einen Artikel. Auch hier taucht das Jahr 1885 wieder auf.... das Jahr 1905 bleibt jedoch der Baubeginn...

2002-03-01_NW (1024x921)Einige Tage später wird sich auch die Stadt Bielefeld mit konkreten Vorgaben einmischen. Man darf gespannt sein, wie die Einbeziehung der Drehscheibe realisiert werden soll.
2002-03_NW (631x1024)Der Wasserturm hingegen erfährt von der Aufbruchsstimmung nichts. Mittlerweile in einem kleinen Wäldchen versteckt, fristet er ein trauriges Dasein. Der Zustand ist derart marode, dass man nicht mehr hineingehen sollte. Einige Detailfotos durch die ehemaligen Sprossenfenster, aufgenommen im März 2002, müssen daher reichen. Neben dem dominierenden Fallrohr, welches zu den Wasserkränen führte, ist mit der schmaleren Leitung ein ehemaliger Stadtwasseranschluss vorhanden. Bei dem mit Sisal zur Isolation umwickelten Rohr dürfte es sich den Überlauf handeln. Unter den morschen Bohlen findet sich nur ein sandiger Boden innerhalb des tief gegründeten Ringfundamentes. Ob die Tür des Wasserturmes noch original aus dem Jahre 1906 stammt, ist nicht überliefert. Ein Restaurationstischler hätte sicherlich seine wahre Freude an der Wiederaufarbeitung.
2002-03-21_Edwin Rolf_a (1024x683)2002-03-21_Edwin Rolf_c (1024x653)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
2002-03-21_Edwin Rolf_b (660x1024)2002-03-21_Edwin Rolf_d (663x1024)2002-03-21_Edwin Rolf_e (638x1024)Eindringende Feuchtigkeit setzen dem Mauerwerk stark zu. Wuchernde Pflanzen können darin ihre zerstörerische Kraft entfalten. Einige Meter höher zeigen sich massive Gebäudeschäden. Die sichtbare Wendeltreppe führt in die 2. Etage, in der sich auch der Wasserbehälter mit 100m² Fassungsvermögen befindet. Eine schmale Stiege führt auf den Umlauf, dessen Betreten absolut lebensgefährlich ist. Im Innern des Turmes lässt sich erkennen, dass ringsherum wirklich überall Fenster angeordnet waren. Aufnahmen davon existieren nicht. Es ist anzunehmen, dass statische Gründe zur Vermauerung der Fensternischen führten. Einige Meter Richtung Ringlokschuppen - sozusagen auf dem neunen Privatgrundstück - lassen sich die Reste des ehemaligen Bunkers erkennen. Längst ist der Eingang zugemauert, aber die Betondecke ist sichtbar, ebenso der Kamin der Heizung. Nach dem Krieg diente der Bunker nicht nur als Ersatzteillager für Diesellokomotiven, sondern später auch als Fotolabor für die BSW-Fotogruppe von Willi Rolf und Gerhard Fengler. Wenige Wochen später wird der Bunker einem großen Loch weichen, welches als Regenwasserauffangbecken dienen wird.
2002-04-09_Edwin Rolf (1024x685)Letztmalig findet am Ringlokschuppen noch Grünschnitt statt. Man wird sich von den Nebengebäuden verabschieden müssen, dazu zählt auch die Lokleitung. Immerhin hat man es geschafft, den Prellbock auf Gleis 62 nun korrekt auf die Schienen zu setzen und mit neuen Bohlen zu versehen.
065 (1024x703)2002-05-06_Bruno Schöne (1024x682)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Im Schuppen macht sich derweil schon wieder das Grünzeug breit. Es wird nicht mehr lange dauern, bis Baumaschinen die Ruhe nachhaltig stören werden. Riskieren wir also nochmals einen Blick aus dem Werkstattbereich in die Tiefen des Lokschuppens.
068 (1024x697)2002-05_Edwin Rolf (1024x703)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Der Wasserturm, das eigentliche Wahrzeichen des Bahnbetriebswerks und bereits Kummer gewohnt, wird sich noch einige Jahre in Geduld üben müssen.
066 (708x1024)Eine sehr interessante Perspektive ergibt sich im Mai 2002 aus dem Blick von der Abstellgruppe in das Bw. Da lässt sich doch noch was draus machen.
2002-05-25_Edwin Rolf (1024x681)Fotos: Edwin Rolf

2002 - Die Ruhe ist vorbei!

Im August 2002 muss man noch etwas die Füße hochheben, wenn man in der Bauruine des Ringlokschuppens nicht zu Schaden kommen möchte. So nach und nach trudeln diverse Handwerksbetriebe ein, um ihre Aufträge zu erfüllen. Vorrangige Aufgabe wird sicherlich das komplette Entkernen und anschließende Trennen der Materialien sein. Die Schuppentore sind mittlerweile nicht mehr existent, auch die Verwaltungs- und Sozialgebäude auf dem zukünftigen Supermarkt-Parkplatz konnten der Abrißbirne nicht mehr viel entgegensetzen. Begeben wir uns also auf einen kleinen Rundgang, bevor wirklich alle demontierbaren Spuren des einstigen Eisenbahn-Bauwerks verschwunden sein werden.

Leider hat der Verfasser dieser Zeilen versäumt, den Namen des Fotografen nachhaltig zu konservieren. Über einen Hinweis diesbezüglich wird man sich freuen.

Beginnen wir also im ehemaligen Schuppenstand 1, welcher zuletzt als Werkstatt diente. Die trennende Fensterwand zum restlichen Schuppen ist mittlerweile gefallen.

P1010002 (1024x731)Draußen stapelt sich bereits der Stahlschrott, die Schienen des Gleisvorfelds sind längst abgeräumt. Zu sehen sind die Schuppenstände 5 bis 16. Der Blick von Stand 3 ins Innere zeigt in Mitte des Bildes am Ende von Stand 8 die Revisionsöffnung des Kamins. Seltsamerweise sind die weiteren Schuppenstände an der Rückwand weiß gestrichen. Das Ende des "alten" Schuppenteiles ist am höheren Fenstersturz zu erkennen, welcher ab Stand 11 deutlich niedriger ausfällt. Der Durchgang am Ende von Stand 10 führte zum Kompressorhaus, links daneben befindet die Auswaschanlage.
P1010004 (1024x756)P1010005 (1024x751)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Rätselhaft bleiben die im Boden unter Gitterroste verlegten Heizungsrohre, welche wohl auf eine Art Fußbodenheizung - eventuell für Ölfässer - schließen lassen. Weder wird der Lautsprecher eine Durchsage von sich geben, noch der Kessel der Auswaschanlage hinter Stand 10 Wasser zur Verfügung stellen. Auch der Lüfter mitsamt seinem Heizregister wird bald seine letzte Reise antreten und den Rohstoffkreislauf in Schwung bringen. Knapp unter der ehemaligen Dachkante verläuft noch der aus asbesthaltigem Eternit bestehende Abgaskanal Richtung Kamin. Ein Blick nach draußen zeigt neben dem Beginn des jüngeren Bauabschnitts auch den frisch errichteten Zaun zum Bahngelände.
P1010006 (768x1024)P1010007 (1024x768)P1010008 (1024x768)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
P1010009 (756x1024)P1010011 (761x1024)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
P1010010 (1024x765)Neben einigen nicht zu übersehenden Stolperstellen zeigt sich im ehemaligen Dachbereich die gesamte Bandbreite des Sondermülls in Form von asbesthaltigem Eternit. Da freut sich doch das Entsorgungsgewerbe.... Im Bereich des ehemaligen Schuppenstands 2 befindet sich ein abgemauerter Bereich, seinerzeit genutzt zur Lagerung und Verwaltung von V100-Bauteilen. Von der darin enthaltenen Elektroverteilung dürfte indes keine Gefahr mehr ausgehen, ebensowenig von den von der Decke hängenden Tapetenresten. Das lauschige Plätzchen neben der Dampfheizung strahlt auch keine wohlige Wärme mehr ab. Mit einem letzten Blick aus dem Schuppenstand 20 beschließen wir den kleinen Rundgang.
P1010012 (1024x751)P1010013 (1024x768)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
P1010014 (768x1024)P1010016 (1024x768)P1010017 (1024x768)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
P1010018 (1024x712)P1010019 (1024x768)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Bilder: Sammlung BEF

2002 - Die Drehscheibe im Detail

Es sind nicht nur die Türen, die fehlen. Während für den Ringlokschuppen bereits ein Konzept steht, ist über die weitere Zukunft der Drehscheibe nichts in Erfahrung zu bringen. Nach wie vor fristet sie ihr Dasein und muss weiterhin Wind, Wetter und Vandalismus ertragen. Auch an dem wieder zunehmenden Bewuchs hat man nichts mehr geändert.

P1010020 (1024x768)Arbeitssicherheit war auch damals zunehmend ein Thema. Nicht nur die elektrischen Einrichtungen waren abgedeckt und in feuchtigkeits- und staubgeschützten Isolierstoffgehäusen untergebracht. Auch die drehenden Teile des Getriebes und der Bremse befanden sich unter einer Blechabdeckung. Die komplette Seilwinde ist durch einen Holzkasten abgedeckt.. Bei genauem Hinsehen erkennt man sogar den gummierten Antirutschboden des Drehscheibenhäuschens. Während der Blechdeckel nicht weit gefallen ist, findet sich die Holzabdeckung einige Meter entfernt in der Drehscheibengrube wieder. Sie wird mit Sicherheit nicht dorthin geweht worden sein.
P1010021 (1024x751)P1010022 (1024x768)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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P1010027 (1024x763)Der Schrotthändler hat im Gleisvorfeld bereits ganze Arbeit geleistet, aber dankenswerter Weise die Anschlussstücke der Drehscheibe unberührt gelassen. Aus dieser Persepektive erkennt man deutlich die unterschiedliche Bauweise des Lokschuppens. Die Technik des Druckluftantriebs verbirgt sich üblicherweise unter den Blechen, welche seit Jahren durch Abwesenheit glänzen. Die sichtbaren Ritzel dienen der Bedienung durch die Handkurbel oder den gefrässigen Luftantrieb. An der mangelhaften Flucht des Drehscheibengleises ist deutlich zu erkennen, dass die Verriegelung nicht stattgefunden hat...was auch am entsprechenden Hebel im Drehscheibenhäuschen sichtbar ist. Völlig normal ist das schräge Profil der Laufräder, die dadurch einen ruhigen Lauf gewährleisten. Die Abwesenheit der Gitterroste gibt den Blick auf die Druckluftbehälter frei, welche auch 20 Jahre später noch die strengen Anforderungen des TÜV-Nord erfüllen werden. Mitten in der Grube findet sich denn auch der Deckel für die Holzabdeckung der Spillwinde. Zum Abschluß noch ein Blick Richtung Schuppen. Der zugemauerte Schuppenstand 22 für das V100-Lager und das rechts daneben liegende Toilettenhäuschen werden auch bald nicht mehr erkennbar sein.
P1010028 (1024x768)P1010030 (1024x754)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Fotos: Sammlung BEF
 

2002 - Auch ein schöner Rücken...

Bevor wir uns der Rückseite des Ringlokschuppens zuwenden - sie war die letzten 80 Jahre so überhaupt nicht frei sichtbar - "erfreuen" wir uns noch an der schnörkellosen Architektur der 1960er Jahre. Die ehemalige Lokleitung ist wirklich eines der unpassendsten und hässlichsten Gebäude auf dem gesamten Bw Gelände.... und steht im August 2002 immer noch. Doch auch das wird sich in ein paar Monaten ändern, soviel ist sicher.

P1010035 (1024x768)Nachdem wir noch ein wenig die entstehenden Schrottberge bewundert haben, erinnern wir uns auch kurz an das ehemalige Werkmeisterbüro neben dem Schuppenstand 1, welches derzeit mit einer "Bretterverglasung" aufwarten kann. Ein Blick um die Ecke und wir nähern uns langsam dem ehemaligen Werkstattanbau, der bereits dem Erdboden gleichgemacht wurde. Verdutzt fällt auch der Blick auf den seltsam zugerichteten Prellbock mit dahinter liegendem Urwald auf Gleis 66 neben dem E-Lokschuppen.
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Der Kaminstumpf war bislang so auch nicht sichtbar, nachdem sämtliche Sozialgebäude dem Abrissbagger zum Opfer gefallen sind. Es erstaunt, welche Bäume entlang der Schuppenrückwand entstehen konnten, ganz zu schweigen von den großen Efeuflächen. Trotz des wenig erbaulichen Trümmerfeldes, welches sogleich vor Ort maschinell zerkleinert wird, lässt sich erahnen, wie der Ringlokschuppen in wenigen Monaten aussehen wird. Immerhin lässt man auch zukünftig die Finger vom E-Lokschuppen.
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Fotos: Sammlung BEF

 

2002 - Baubesichtigung der Altherrenliga

Die altgedienten Pensionäre der Eisenbahn in Bielefeld haben es sich nicht nehmen lassen, nach Beseitigung der gröbsten Trümmer Ihrer ehemaligen Dienststelle einen Besuch abzustatten. Der ehemalige Stellwerker Richard Schulz - der eine umfangreiche Fotosammlung hinterlassen hat - , die ehemaligen Lokführer Günter Dießelhorst und Olaf Teubert - mit der ehemaligen "Seidensticker" 01 150 eng verbunden sowie Willi Rolf - seinerzeit tätig in der Werkstatt - begeben sich auf Spurensuche. Der NW-Redakteur und Fotograf Hannes Schwarz wird seine Eindrücke am 8. Januar 2003 im Artikel "Kesselfeuer im Ringlokschuppen" schildern, welcher auch in dieser Chronik zu finden ist.

P1010015 (1024x768)P1010012 (768x1024)Die ehemalige Achssenke taucht unter den Trümmern wieder auf, sie wird sicherlich nicht wieder auferstehen. Bei Licht betrachtet sieht man den Schuppen an vielen Stellen mit anderen Augen.P1010018 (1024x768)
 
Es gibt wohl Einiges zu erzählen. Vielleicht entsteht bei diesem Rundgang auch die Idee zur Gründung der Bielefelder Eisenbahnfreunde e.V. durch Olaf Teubert zwei Jahre später.
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"Machen Sie eine typische Handbewegung!".... noch Jahre später wird das energische Abwinken zu einem seiner Markenzeichen, zeigt es doch die deutliche Ablehnung "verrückter" Ideen. Die Zukunft wird zeigen, dass es ohne diesen Spirit und verrückte Ideen nicht weiter gehen kann. Darauf darf man sich durchaus freuen.
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P1010045 (768x1024)Fotos: Sammlung BEF - Hannes Schwarz (NW)
 

2002 - Im Spätsommer bei bestem Wetter

Lokführer und Hobbyfotograf, dieser Konstellation sind die Aufnahmen der letzten Jahre zu verdanken. Edwin Rolf war auch im September 2002 unterwegs, um den Abbaufortschritt zu dokumentieren. Im Inneren des Ringlokschuppens haben bereits Reinigungsarbeiten begonnen, vorrangig um Farbschichten an den Wänden zu beseitigen.

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2002-09-13_Edwin Rolf_c (674x1024)Nicht nur im Innern des Schuppens zeigen sich größere Löcher, - vermutlich von der Achssenke - sondern auch unterhalb des Werkstattanbaues, der unterkellert war.
Die Dieseltankstelle für die Triebwagen auf Gleis 62 ist mittlerweile komplett demontiert worden. Zapfsäulen, Pflasterung und Verrohrung sind nicht mehr vorhanden, nichts deutet auf die vorherige Nutzung hin.
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Fotos: Edwin Rolf

2002 - Die Bezirksvertretung hat gesprochen

Die Neue Westfälische berichtet in Ihrer Ausgabe aus dem Oktober 2002 von einem durchaus ambitionierten Zeitplan und einem gewissen Misstrauen gegenüber des Bauherrn. Anders ist fast nicht zu deuten, dass ein sehr großer Wert darauf gelegt wird, den Ringlokschuppen zeitlich vor der neuen Lidl-Filiale als verlockend sichere Einnahmequelle fertigzustellen. Zu groß scheint die Befürchtung, dass am Ende der "Rilo" doch nicht die neue Heimat des PC69 werden wird. Diese legendäre Discothek befindet sich derzeit noch in einer ehemaligen Werkstatthalle, welche in naher Zukunft der Abriss und damit die Kündigung des Pachtvertrages droht.

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2002 - Sachstand zum Jahresende

Bereits einige Jahre zuvor - das Bahnbetriebswerk war noch in Betrieb - hat Hans Christian Schall der örtlichen Dienstelle einen Besuch abgestattet, um nun die kümmerlichen Reste zu dokumentieren. Jedoch ermöglicht der Verlust des Alten erst häufig die Schaffung von etwas Neuem.... auch wenn es nur ein vergleichsweise austauschbarer Discounter ist.

Ende Dezember,  wir schreiben den 30.12.2002, begeben wir uns nochmals auf einen Rundgang. Zugegebenermaßen hätte das Wetter durchaus besser sein können. Freuen wir uns daher über den bislang unangetasteten einständigen Lokschuppen, in dem noch - trotz der eingeschlagenen, bzw. vernagelten Fenster - ein Fünkchen Leben steckt, wie die einsame Leuchte unter dem Dachüberstand beweist. Noch ist die Mauer zum Bürgersteig unberührt, auch die schäbige Lokleitung scheint den nahenden Jahreswechsel zu überstehen.

2002-12-30_Hans-Christian Schall_a (1024x684)Sämtliche Fenster des Ringlokschuppens sind bereits entfernt, der zukünftige Parkplatz wird ebenfalls angelegt. Und tatsächlich hat jemand versucht, die Drehscheibe zu bedienen. Ganz offensichtlich steht sie nun in einem anderen Winkel als die Jahre zuvor. Von weiteren Maßnahmen ist nichts zu erkennen. Im Dachbereich des Schuppens sind die stählernen Rahmen der Ablufthauben ebenso verschwunden wie die Abspannungen zwischen den genieteten Dachträgern. Lediglich ein gebogener Stahlträger sorgt dafür, dass die Dachträger nicht zur Seite kippen. Ein neues, entsprechend gedämmtes Dach werden sie zukünftig nicht mehr tragen können und müssen.
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Kaum sind die alten Fenster demontiert, werden bereits die ersten neuen Schuppentore gesetzt. Ein Blick zurück über das Bw-Gelände erscheint recht trostlos. Immerhin sind die ehemalige Tankanlage und das ungeliebte Kind der Denkmalschutzbehörden - der Wasserturm - noch erhalten. Es gehört jedoch zum jetzigen Zeitpunkt viel Phantasie dazu, in der Richtung etwas Positives zu entdecken.
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2002-12-30_Hans-Christian Schall_j (1024x679)Ab jetzt kann es nur noch besser werden.
2002-12-30_Hans-Christian Schall_d (692x1024)Fotos: Hans Christian Schall

2003 - Endspurt der Bauarbeiten

Endlich wieder Futter für die Zeitungsmedien! Es gibt Einiges zu berichten, bereits Bekanntes wird wiederholt, vermeintliche Neuigkeiten hervorgehoben. Interessiert liest man vom Biergarten an der Drehscheibe, einer ständigen Fotoausstellung und einem Modell des Ringlokschuppens. Man wird sehen.

Dem Redakteur Hannes Schwarz ist die von den vier Herrschaften ausgehende Begeisterung für ihre ehemalige Tätigkeit durchaus anzumerken. Den Namen des ehemaligen Lokführers Olaf Teubert - seit wenigen Monaten ungern Pensionär - wird man sich merken müssen. Mit seiner durchaus noch vorhandenen Energie wird er noch so Einiges bewirken. Zu diesem Zeitpunkt ahnt jedoch noch niemand, dass exakt die im Bericht unten rechts abgebildete Diesel-Rangierlok vom Typ Kö in einigen Jahren wieder hier heimisch werden wird.

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2003-01-08 NWBericht: Neue Westfälische
 
"Fertig, wenn fertig" ist nicht mehr. Mit der Aussage, noch im Herbst dieses Jahres zu eröffnen, hat man sich ein enges Ziel gesetzt. Wie jedoch die Drehscheibe mit in das Konzept passen soll, bleibt rätselhaft. Aller Euphorie zum Trotz: Es war sicher nicht die beste Idee des neuen Eigentümers und der Denkmlaschutzbehörden, den Werkstattanbau hinter Schuppenplatz 1 abreißen zu lassen, was auch für das Kompressorhaus gilt. Die entstandenen Anbaureste am Ringlokschuppen empfinden Eisenbahnfreunde als vermeidbaren Schandfleck, welcher vielleicht nur einige wenige Parkplätze gekostet hätte.
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Bericht: Westfalen-Blatt
 
Zwei bekannte Namen tauchen in dem Entstehungsprozess einer weiteren Gesellschaft, der Ringlokschuppen Veranstaltungs GmbH, auf. Petra Minz und Hans Stratmann, bekannt vom PC69 und vom gleichnamigen Konzertbüro, werden hier demnächst auch die Geschäfte führen. Interessanterweise soll sich der Biergarten demnächst auf der Drehscheibe befinden.... dabei kann es sich hoffentlich nur um ein Verständnisproblem handeln.
2003-03-21_NWBericht: Neue Westfälische
 
Nach einiger Zeit schaut auch der Fotograf Bernd Szarkowski-Tegtmeier am 29. März 2003 mal wieder nach dem rechten. Nach wie vor steht der Einständer weit offen, aber immerhin steht er noch... auch wenn nun wirklich sämtliche Scheiben zerstört sind. In der Grube der auf Tor 13 ausgericheteten hat man zwar den Bewuchs entfernt, weitere Fortschritte sind jedoch noch nicht zu erkennen. Die Lokleitung wurde endlich dem Erdboden gleichgemacht, auch ein Laternenmast liegt fachgerecht gefällt auf dem Boden. Die Pflasterung des zukünftigen Parkplatzes zeigt derweil erste Fortschritte.
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2003_03_29_006Massive Stahlträger bilden die neuen Dachträger, welche im neueren Teil des Ringlokschuppens als einer Art Gaube ausgebildet werden. Dank eines Autokranes gehen die Arbeiten recht zügig vonstatten. Da staunt der kleine Mann.
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Da hat der Maurer in der Wand ein Loch gelassen... für eine Tür. Durch diese Tür wird man später die "kleine" Disco betreten können. Von einer etwas höheren Position gelingt der Blick auf den Lidl-Parkplatz. Dort ist vom dazugehörigen Discounter vereinbarungsgemäß noch nichts zu erkennen. Beachtenswert sind die brückengleichen, auf Rollen gelagerten Auflagen der alten Stahlnietkonstruktion. Der gemauerte Kern aus Kalksandstein wird später die Küche, das Bistro, Garderobe und Toilettenräume aufnehmen.
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2003_03_29_0242003_03_29_025Ein Blick in den zukünftigen Bürobereich auf dem Gebiet der ehemaligen Werkstatt in Richtung des leider abgerissenen Anbaues. Rechts oberhalb der üblichen Deckenhöhe ist ein großer Lagerraum vorgesehen - darunter (wie passend) der Werkstattbereich. Am Ende des Gebäudes wird noch ein Hausanschlussraum den zukünftigen Abschluss bilden. In entgegengesetzter Richtung fällt der Blick aus dem Fenster des ehemaligen Werkstattleiters auf den durch einen Radlader halb verdeckten Wasserturm.
 Fotos: Bernd Szarkowski-Tegtmeier
 
Wenige Wochen später ist die Dachkonstruktion weitestgehend fertiggestellt, und weitere Wände sind hinzugekommen.
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Fotos: Edwin Rolf

2003 - Wieder Leben im Ringlokschuppen!

Der geneigte Leser der Ausgabe der Neuen Westfälischen vom 3. August 2003 erfährt, dass leider nur sechs der alten Dachträger für die Zukunft erhalten werden können. Der Denkmalschutz geht hier offensichtlich erhebliche Kompromisse ein, zumal weder die Aufteilungen der Sprossenfenster noch die Farbe der Fenster und Tore historisch korrekt sind. Was man hier erlaubt, wird dem Eigentümer des Wasserturmes hingegen verwehrt. Frühere Ideen, wie das Verlegen eines Gleises in den Schuppen sind längst zu den Akten gelegt worden. Alternativen wie strahlenförmig verlegtes Pflaster hat man ebenfalls verworfen. Was letzendlich bleibt, ist ein modernes Gebäude ohne konkreten Bezug zur Eisenbahngeschichte mit einer historischen Hülle zu einer Investitionssumme von über 4 Mio Euro. Abgesehen von einer mit einer Glasplatte abgedeckten Wartungsgrube ist nichts mehr erhalten. Selbst eine Fotowand oder Informationstafel wird man zukünftig vergeblich suchen. Wer sollte es auch lesen wollen? Der zukünftigen Zielgruppe dürfte die historische Bedeutung des Gebäudes wohl gleichgültig sein.

Interessiert nimmt man daher zur Kenntnis, dass die Drehscheibe aber doch tatsächlich restauriert werden soll. Man darf gespannt sein.

2003-08-03_NW
Bericht: Neue Westfälische
2003-08-03_OWLBericht: Westfalen-Blatt
 
2003-10-15_NWBericht: Neue Westfälische
2003-10-25_sonderthema_ringlokschuppen (1024x526)Bericht: Westfalen-Blatt
 
Nun wird es spannend. Bernd Szarkowski-Tegtmeier - bisher in dieser Chronik ausschließlich als Fotograf in Erscheinung getreten - wird heute zur Eröffnung als DJ auflegen, wie er das bereits früher im PC69 auch zu dessen Schließung getan hat. Die letzten Handgriffe müssen noch erledigt werden, bevor die erwartungsvollen Gäste eingelassen werden können.
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Fotos: Bernd Szarkowski-Tegtmeier
 
Wie nicht anders zu erwarten, ist des einen Freud des anderen Leid. Lärm wird die nachbarschaftlichen Beziehungen auch noch in der Zukunft genauso belasten wie die Nachteile, die Menschenmassen so mit sich bringen. Trotz etwaiger Querelen und einer durchaus spannenden Zukunft wird sich die Entscheidung zur Restaurierung des Lokschuppens zu einer Event-Location als richtig erweisen. Als realistische Alternative hätte wohl nur der kompklette Abriss im Raum gestanden. Für eine museale Nutzung nach dem Vorbild Bochum-Dahlhausen fehlte es schlicht am entscheidenden Willen, der Finanzierung, der Begeisterung und der Weitsicht der Protagonisten. Letzten Endes eine vertane Chance, die jedoch den Museumsstandort in Bochum geschwächt hätte. Belassen wir es also dabei, erinnern uns an Vergangenes und erfreuen uns an den Möglichkeiten der Gegenwart und Zukunft. Damit soll diese Chronik ihren Abschluss finden.
Trotzdem sind wir weiterhin an Bildern und Dokumenten interessiert, welche diese Chronik bereichern können.
2003-11_NWBericht: Neue Westfälische
 
2003-12-01_Hans Christian SchallFoto: Hans-Christian Schall

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